Übersicht der Projekte in Alzey-Worms

Begrünungsprojekt Höllenbrand

Artenreiche Wiesen werden immer seltener. Um neue Lebensräume für die vielen darauf angewiesenen Arten zu schaffen, ergriff die BUND Kreisgruppe Wonnegau im Weinanbaugebiet „Höllenbrand“ in Gundersheim die Chance, die sich im Rahmen einer Flurbereinigung ergab. Im Auftrag der Teilnehmergemeinschaft der Landwirte wurden im Herbst 2016 auf zwei Ausgleichsflächen (insgesamt 8.000 qm) erste Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung mittels einer sogenannten Heuübertragung aus dem nahe gelegenen Naturschutzgebiet und zusätzlich gesammeltem, regionalen Saatgut umgesetzt. 15 fleißige und begeisterte Helfer verhalfen der arbeitsintensiven Aktion zum Erfolg. Durch diese „Starthilfe“ mit wertvollem Saatgut und die neuen Lesesteinhaufen könnte schon in relativ kurzer Zeit ein beachtlicher Lebnsraum innerhalb des Vogelschutzgebietes „Höllenbrand“ (VSG – 6215-401) in der Verbandsgemeinde Westhofen entstehen.
Seit Beginn des Flurbereinigungsverfahrens beteiligte sich der BUND Wonnegau an Begehungen vor Ort und konnte Anregung für die Entstehung der Streuobstwiese geben. Das VSG ist ein südexponierter, strukturreicher Weinbergshang mit xerothermen Standort. Er ist durch Trockenmauern parallel zum Hang in einzelne Terrassen mit gelegentlichen Gehölzstrukturen aufgegliedert.

Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen

Das Projekt „Wein-Weizen-Wildbienen“ zielt auf den Schutz der Wildbienen durch Einbindung und Beratung von Landwirten und Winzern sowie die Ausbildung von Wildbienenbotschaftern. Das Projekt wurde vom BUND initiiert, über Projektmittel finanziert und mit der Unterstützung sowohl ehrenamtlicher als auch vom BUND bezahlter Kräfte umgesetzt. Zugunsten der Zielarten „Wildbienen“ werden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume und Vernetzung, insbesondere im Grünlandbereich, umgesetzt und die Wirkung dieser Maßnahmen hinsichtlich der Verbesserung der Biodiversität überprüft. Die Maßnahmen werden gemeinsam mit ausgebildeten Wildbienenbotschaftern auf Flächen von ausgewählten landwirtschaftlichen Pilotbetrieben durchgeführt. Das Projekt wurde 2019 als Vorbildprojekt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Bornheimer Biotopverbund

In den rheinhessischen Weinbaugebieten sind viele Rückzugsflächen für Tiere und Pflanzen in den letzten Jahrzehnten den Flurbereinigungen zum Opfer gefallen. Die oftmals intensive Bewirtschaftung bietet kaum noch Lebensräume für heimische Arten.
Am südlichen Ortsrand von Bornheim ist ein einzigartiger Biotopverbund erhalten geblieben: Feldsteinwege, Wiesenwege und Hecken, die alte Trasse der Wiesbachtalbahn und das Regenrückhaltebecken.
Diese einzigartige Biotopstruktur ist sowohl für die Artenvielfalt als auch für den so wichtigen Klimaschutz von großer Bedeutung.

Regenerativer Pflanzenbau mit Hilfe von Direktsaat und Zwischenfruchtanbau im Trockengebiet Rheinhessen

Aufgrund der sich drastisch verändernden Rahmenbedingungen für den Pflanzenbau braucht es neue Ansätze und Anpassungen der Anbausysteme für die Kulturpflanzen. Ein Ansatz ist die Regenerative Landwirtschaft. Dabei wird auf eine möglichst geringe Bodenstörung, ganzjährige Bodenbedeckung, Förderung der Biodiversität und Erhalt des Wurzelwerks geachtet. Im Projekt wird eine Direktsaatmaschine mit Cross-Slot-Schar eingesetzt, die in der Lage ist, das Zwischenfruchtsaatgut fast ohne Bodenbewegung unter dem Stroh der Vorfrucht zu platzieren und damit einen guten Aufgang der Zwischenfrucht zu gewährleisten. Die gleiche Maschine wird auch zur Bestellung der Hauptfrucht in den stehenden Zwischenfruchtbestand eingesetzt. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist einen produktiven Pflanzenbau zu erhalten, aber gleichzeitig die Produktion widerstandsfähiger gegen die Folge des Klimawandels zu machen. Dies kombiniert mit den Direktsaaten von Hauptkulturen und Zwischenfruchtmischungen stellt einen völlig neuen innovativen Ansatz dar, der so bislang in Europa kaum ausprobiert bzw. umgesetzt wurde. Als Besonderheit wird dieser Ansatz unter den trocken-warmen Anbaubedingungen Rheinhessens etabliert.

Zeile für die Natur – Artenvielfalt im Weinberg

Mit der Zeile für die Natur schaffen wir seit 2012 eine Grundlage für vielfältiges Leben im Weinberg. Mitten im Herzen unserer Weinberge wurden hier über 50 standortgerechte, heimische Pflanzen ausgesät und ein geschützter Raum für Pflanzen und Tiere geschaffen. Je mehr Pflanzenarten und je größer das Blütenangebot, desto mehr Insekten wie Bienen, Hummeln und Wespen. Auch das Bodenleben wird gestärkt und von den kleinen Tieren ernähren sich die größeren – wie zum Beispiel Rotschwanz, Turmfalke und Bussard. So schaffen wir ein kleines Rheinhessen-Refugium für seltene und typische Pflanzen, deren Lebensraum in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr geschrumpft ist.
Zudem wird das ganze Projekt von einer Biologin begleitet, die die Entwicklung aufzeichnet und neue Maßnahmen vorschlägt.