Übersicht der Projekte in Berkastel-Wittlich

Dynamischer Agroforst

Unsere Landwirtschaft, beziehungsweise die Art, wie wir aktuell Lebensmittel produzieren, muss sich verändern. Denn diese Form der Landwirtschaft zerstört Böden, verschmutzt Grundwasser, reduziert die Artenvielfalt und hat weder für Bauernfamilien noch für Tiere ein gutes Leben zum Ziel. Darüber hinaus trägt die moderne Landwirtschaft zu bis zu 40 Prozent der globalen Kohlenstoffemissionen bei.
Es braucht Alternativen, an denen Bauernfamilien mitwirken können und über die breit gesprochen wird. Naturefund initiiert genau solche Alternativen in Form von Pilotprojekten mit Bauernfamilien. Die positiven Effekte von Dynamischen Agroforst auf den Ertrag, die Regeneration degenerierter Böden und die Nutzung von Pflanzenkohle zum Humusaufbau sollen mittels der Pilotprojekte erprobt, verbessert, verbreitet werden. Ein Filmteam begleitet den Prozess. So sollen Alternativen aufgezeigt und die finanziellen und ökologischen Vorteile einer anderen Landwirtschaft deutlich gemacht werden.

Naturschutzgroßprojekt „Bänder des Lebens im Hunsrück

Hauptziel des Naturschutzgroßprojektes ist es, Biotopverbundstrukturen zwischen den Flusslandschaften Mosel und Nahe über den Hunsrück hinweg zu schaffen und zu optimieren. Im Vordergrund des Projektes steht die Entwicklung eines großflächigen Biotopverbundes durch die räumliche bzw. funktionale Vernetzung der Natur- und Waldlandschaft mit den vielfältigen Landschaftselementen der Kulturlandschaft im projektbezogenen Planungsraum. Hierdurch sollen vertikale und horizontale Wanderbewegungen erhalten bzw. ermöglicht werden. Das Projektziel wird mit dem Projektnamen „Bänder des Lebens im Hunsrück“ bildhaft zum Ausdruck gebracht. Sie werden in Wald-, Wasser- und Grünlandbänder gegliedert.
Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Entwicklung nutzungsorientierter Ansätze zum Erhalt der Kulturlandschaft. Durch die Verknüpfung von Zielbiotoptypen und Nutzungsformen mit spezifischen Produkten wie z.B. Brennholz, Hackschnitzelholz, Bergwiesenheu, Kräuterkäse, Kräuterlikör, Honig und Rindfleisch soll ein Mehrwert der biotopgerechten Nutzung erreicht werden.
Zur Erreichung der Projektziele sind Maßnahmen in lichten Waldbiotopen auf Sonderstandorten vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Offenländer des gesamten Standortspektrums von trockenen Steppenrasen bis hin zu feuchten Heiden. Dazu gehören u.a. die Reaktivierung der traditionellen Bewirtschaftung in den Niederwäldern; Wiedervernässungen zur Entwicklung der typischen Hunsrückbrücher und Moore mit ihren Zwischenmoorkomplexen sowie die Wiederaufnahme extensiver Grünlandnutzungen.
Die Akzeptanz in der Bevölkerung für das Naturschutzgroßprojekt soll gewonnen werden durch zahlreiche projektbegleitende Informationsmaßnahmen. Hierzu werden Informationsmaterialien (Broschüren, Flyer) erstellt und verbreitet, Ausstellungen präsentiert und Veranstaltungen sowie Fachfortbildungen durchgeführt.

Lebendige Moselweinberge

Biologische Vielfalt vs. Bewirtschaftung in dem Weinanbaugebiet Mosel – das ist Vergangenheit. Heute ziehen alle Akteure des Raumes an einem Strang. Das Ziel der „Initiative Lebendige Moselweinberge“ ist die Steigerung der Biodiversität. Sowohl die Reben selbst, als auch das gesamte Ökosystem Weinberg werden in den Fokus des Handelns gerückt. Ein Forum vernetzt die Akteure und bündelt alle Maßnahmen und Aktivitäten. Ideen- und Maßnahmenbörse mit qualifizierter Beratung unterstützen die Umsetzung. Dadurch entsteht mehr Effizienz im Interesse und zum Wohl des besonderen Lebensraumes Weinberg mit seiner biologischen Vielfalt.