Übersicht der Projekte im Westerwaldkreis

Aktionsgemeinschaft Wasserschutz Kruft (AKWA)

Im Projekt AKWA werden landwirtschaftliche Fruchtfolge- und Bewirtschaftungsmaßnahmen auf ihre gebietsspezifische Wirksamkeit hinsichtlich des Gewässerschutzes ausgewertet, es wird die Übertragbarkeit auf andere Regionen in Rheinland-Pfalz geprüft und es werden Handlungsempfehlungen für die Übertragung in andere Regionen mit hohen Nitratgehalten im Grundwasser erarbeitet. In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Agrarwissenschaftlern und Hydrogeologen werden zentrale Kenngrößen erfasst, die Aufschluss über die Stickstoffbewegungen im Boden geben. Es wird ein Monitoring zur Biodiversität im Untersuchungsgebiet angestellt und Aussagen zu den Effekten einer gewässerschonenden Bewirtschaftung auf die biologische Vielfalt werden getroffen. Die Wirkung einer gewässerschonenden Anbaugestaltung auf die Wirtschaftlichkeit des Produktionszweiges Ackerbau wird betriebswirtschaftlich erfasst und es werden Empfehlungen für die Höhe von Ausgleichsleistungen für Bewirtschafter in Wasserschutzkooperationen erarbeitet.

Arthropoden-Diversität in der Agrarlandschaft

Aus Sicht des praktischen Naturschutzes ist eine solide Datengrundlage unverzichtbar, um zu entscheiden, welche Nutzungsformen eine größtmögliche Synergie zwischen landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Interessen bieten und welche Varianten in den Genuss einer Förderung kommen sollten. Im Rahmen des Projektes „Arthropoden-Diversität in der Agrarlandschaft“ werden Untersuchungen zum Einfluss der Nutzungsintensivierung im Grünland im oberen Westerwald durchgeführt, jene zum Einfluss der ackerbaulichen Nutzung im Koblenz-Neuwieder-Becken.

Artenschutzprojekt Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Seit März 2020 führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz das Artenschutzprojekt Wiesenknopf-Ameisenbläulinge in den Landkreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis durch. Ziel ist es, gemeinsam mit regionalen Akteuren und insbesondere in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, bestehende Vorkommen der Tagfalter zu stärken und zu vernetzen sowie neue Lebensräume für sie zu schaffen und somit eine langfristige Sicherung der Arten zu gewährleisten. Der Schutz der Falter bedeutet auch Schutz der gesamten Lebensgemeinschaft, das heißt vieler weiterer Wildtier- und Pflanzenarten, die gemeinsam mit den Bläulingen den Lebensraum teilen.

DaLeA – Dauerhafter Lebendmulch im Ackerbau

Ziel ist die konsequente Einsparung von Ressourcen wie Wasser und Treibstoff, Reduzierung des Pflanzenschutzes speziell im Herbizidbereich auf ein Minimum und Nutzung der Leguminose als Stickstoffsammler. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der sich verschärfenden rechtlichen Vorgaben für die praktische Landwirtschaft bezüglich Düngung und Pflanzenschutz. Zusammenfassend kann das geplante Projekt als Etablierung von dauerhaftem Lebendmulch im Ackerbau über diverse Fruchtfolgen mit Winterungen und Sommerungen auf drei unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben in Rheinland-Pfalz beschrieben werden. Im geplanten Projekt geht es um die praktische Etablierung und Weiterentwicklung eines bisher zwar rudimentär im Ackerbau vorhandenen, aber nicht erprobtem Anbausystem (Prozessinnovation). Es erfolgt im Versuch die Umstellung auf Direktsaat (keine Bodenbearbeitung der Ackerfläche außer durch die Sämaschine). Verschiedenste Parameter den Boden, Insekten, Pflanzen und Wasser betreffend werden konsequent über die komplette Versuchsdauer in den unterschiedlichen Parzellen beprobt, ausgewertet und mit der betriebsüblichen Variante verglichen. Eine betriebswirtschaftliche Betrachtung rundet die Untersuchung ab. Der Handlungsbedarf ergibt sich aus der eigenen Betroffenheit der einzelnen Mitglieder der OG in ihren jeweiligen Aktionsbereichen. Sie werden mit der zentralen Fragestellung des Projektes im Tagesgeschäft permanent konfrontiert und sind auf der Suche nach einem praktikablen Lösungsansatz. Nach Stand der Forschung und in der Praxis wurden erste Ansätze zum Thema Lebendmulch getätigt, aber eine konsequente Weiterentwicklung und Untersuchung wie bereits im Gemüsebau fehlt bisher.