Das Projekt EvA soll eine Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen in den Bereichen Klimaanpassung, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit liefern. Durch die zunehmende Sommertrockenheit der letzten Jahre steigt vielerorts im Mittelgebirge die Gefahr, dass die Bewirtschaftung der ökologisch wertvollen Hanglagen unrentabel wird und Landwirte diese aufgegeben. Diese Flächen verbuschen infolge und entwickeln sich langsam zu einem Wald (Sukzession) oder werden direkt aufgeforstet. Die durch die extensive Bewirtschaftung entstandene pflanzliche und tierische Vielfalt (Biodiversität) würde verloren gehen.
Ziel des Projekts ist es, ein Zukunftskonzept für die hochbiodiversen Hanglagen in Mittelgebirgsregionen zu entwickeln.
Insbesondere das Bienensterben beschäftigt nicht nur Experten, auch die Bevölkerung ist darauf aufmerksam geworden und ist sich der möglichen Folgen bewusst. Vor dem Hintergrund, dass viele Insekten und Falter von einem massiven Rückgang betroffen sind, stellt sich die Frage, inwieweit jeder einzelne einen Beitrag zur Förderung und zum Erhalt der Biologischen Vielfalt leisten kann.
In Deutschland gibt es nach aktuellen Erkenntnissen mehr als 565 Wildbienenarten, von denen ca. die Hälfte als gefährdet, vom Aussterben bedroht oder als extrem selten eingestuft werden. Vielfältige Faktoren führen zu einer Verschlechterung der von Wildbienen, anderen Insekten und Vögeln genutzten Lebensräume.
Eine sich aus dem Bauausschuss sowie interessierten Bürgern der Stadt Stromberg gegründete Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Flächen im Stadtgebiet ökologisch umzuwandeln und mit standortgerechten Grünstrukturen aufzuwerten. Hierbei wird die Stadt von der Arbeitsgruppe „Umweltmanagement“ des Hermann Hoepke Institut unterstützt.
Aufgrund der sich drastisch verändernden Rahmenbedingungen für den Pflanzenbau braucht es neue Ansätze und Anpassungen der Anbausysteme für die Kulturpflanzen. Ein Ansatz ist die Regenerative Landwirtschaft. Dabei wird auf eine möglichst geringe Bodenstörung, ganzjährige Bodenbedeckung, Förderung der Biodiversität und Erhalt des Wurzelwerks geachtet. Im Projekt wird eine Direktsaatmaschine mit Cross-Slot-Schar eingesetzt, die in der Lage ist, das Zwischenfruchtsaatgut fast ohne Bodenbewegung unter dem Stroh der Vorfrucht zu platzieren und damit einen guten Aufgang der Zwischenfrucht zu gewährleisten. Die gleiche Maschine wird auch zur Bestellung der Hauptfrucht in den stehenden Zwischenfruchtbestand eingesetzt. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist einen produktiven Pflanzenbau zu erhalten, aber gleichzeitig die Produktion widerstandsfähiger gegen die Folge des Klimawandels zu machen. Dies kombiniert mit den Direktsaaten von Hauptkulturen und Zwischenfruchtmischungen stellt einen völlig neuen innovativen Ansatz dar, der so bislang in Europa kaum ausprobiert bzw. umgesetzt wurde. Als Besonderheit wird dieser Ansatz unter den trocken-warmen Anbaubedingungen Rheinhessens etabliert.