Projekte in ganz Rheinland-Pfalz

Klima-Farm-Bilanz: Quantifizierung von Quellen und Einsparpotentialen klimaschädlicher Treibhausgase für Betriebe der Landwirtschaft und des Weinbaus.

Die Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz emittiert durch ihre Produktionsprozesse und möglicherweise durch Landnutzungsänderungen die Treibhausgase CO2, Methan und Lachgas. Dadurch gehört sie zu den Mitverursachern des Klimawandels und hat die Verantwortung einen wichtigen Beitrag zur Reduktion dieser klimaschädlichen Gase zu leisten (Klimaschutzgesetz 2019). Gleichzeitig kann die Landwirtschaft, beispielsweise durch den Aufbau von Humus, bei dem CO2 im Boden gespeichert werden kann, einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch die Berechnung von einzelbetrieblichen Treibhausgasbilanzen soll in diesem EIP-Projekt ein Ansatz gefunden werden, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu reduzieren und klimafreundliche landwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz zu definieren. Neben Pflanzenbau und Tierhaltung sollen in einem weiteren Schritt auch der Weinbau und der Anbau weiterer Sonderkulturen bilanziert werden. Neben aktivem Klimaschutz soll dieses Projekt auch zur Versachlichung des Themas beitragen. Als Endziel wird die Etablierung eines eigenständigen Beratungsangebotes „Klimaschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe in Rheinland-Pfalz“ angestrebt.

AgoraNatura

AgoraNatura ist ein Online-Marktplatz für zertifizierte Naturschutzprojekte. Wir haben ihn entwickelt, damit sich mehr Menschen gemeinschaftlich und effektiv in ihrer Region für den Naturschutz einsetzen können. Hier trifft die Landwirtin auf den engagierten Unternehmer und der Landschaftspfleger auf die Bienenfreundin. Gemeinsam sorgen sie für mehr biologische Vielfalt und Naturleistungen in der Landschaft: Die einen durch ihren Einsatz auf der Fläche – das Ansäen, Pflegen oder einen behutsamen Rückzug. Die anderen durch ihre finanzielle Unterstützung. Gemeinsam schaffen sie zusätzliche Naturschutzflächen mit messbarem MehrWert.

Lupi-Hirse-Huhn

Durch den Klimawandels stellt sich für die Landwirte in trocken warmen Gebieten zunehmend die Frage, welche Kulturen als Alternative in die Fruchtfolgen aufgenommen werden können.
Ziel des Projektes ist es, mit Sorghumkörnerhirse und Weißer Lupine zwei neue Kulturarten in den rlp. Ackerbau zu etablieren und die Ernteprodukte zunächst in der Geflügelfütterung zur Stärkung der regionalen Produktion und Wertschöpfungen zu verwerten, da Gentechnikfreiheit und hofeigenes Futter hierbei wichtige Argumente sind. Der Anbau der trocken- und hitzetoleranten Sorghumhirse und Weißen Lupine könnte für die warmen Regionen in Rheinland-Pfalz eine Anpassungsmöglichkeit an den Klimawandel darstellen. Ferner kann die Weiße Lupine auch in kühleren Lagen angebaut werden.
In Feldversuchen an verschiedenen Standorten werden Weiße Lupinen und Sorghumhirse angebaut. Die Anbaueignung, Erträge und Qualitäten werden untersucht und bewertet. Die Verdaulichkeit von Sorghum und Lupine wird durch Fütterungsstudien an Masthähnchen ermittelt. Darauf basierend werden Fütterungsrationen abgeleitet, die in den Praxisbetrieben im Vergleich zu Standardfuttermischungen geprüft werden.

Potenziale und Praxisprogramm zur Erhöhung der ökologischen Vielfalt in Erwerbsobstanlagen und Streuobstwiesen

Struktur- und artenreiche Obstbauflächen sind wichtige Rückzugs-, Nahrungs- und Lebensräume. Das Verbundprojekt soll die Potenziale für die Förderung der Biodiversität und der Ökosystemleistungen im Erwerbsobstbau erheben und zielführende Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den Obstbaubetrieben umsetzen.

Landwirtschaft für Artenvielfalt

Das übergeordnete Ziel des Projektes „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ ist, die Vielfalt der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen zu erhalten und zu erhöhen, um so dem dramatischen Rückgang der heimischen Tier- und Pflanzenwelt entgegenzuwirken. Der ökologische Landbau bietet hierfür besonders hohe Potenziale, sodass dessen Leistungen für den Erhalt der Artenvielfalt optimiert und für den Verbraucher transparent gemacht werden.

Von der Braugerste bis zum Biobier – Blaupause für regionales und nachhaltiges Wertschöpfungskettenmanagement

Ziel ist es, die betrachtete Wertschöpfungskette von der Biobraugerste bis zum Biobier so stabil zu etablieren, dass sie über die Projektlaufzeit hinaus wettbewerbsfähig und erfolgreich ist. Neben Effizienz steigernden Maßnahmen wird insbesondere in der Kommunikations- und Marketingstrategie ein wichtiger Ansatz zur Zielerreichung gesehen.
Wenn sich die politisch gewollte Ausdehnung der ökologischen Landwirtschaft auf die Umstellungsförderung von landwirtschaftlichen Betrieben konzentriert, aber gleichzeitig nicht die Verarbeitungskapazitäten und der Konsum mitwachsen, werden die Märkte für biologische Rohstoffe zusammenbrechen und die Subventionsabhängigkeit weiter hoch bleiben. Für einen nachhaltigen Umstellungserfolg müssen die höheren Kosten über den Markt bezahlt werden.
Das Forschungsprojekt wirkt am Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette von der Biobraugerste bis zum Biobier mit. Es geht darum die Chancen und Schwierigkeiten beim Aufbau einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion vom Landwirt bis zum Verbraucher zu untersuchen, Hürden aus dem Weg zu räumen und so die Realisierung zu fördern. Die Erkenntnisse sollen verallgemeinert und als Blaupause für andere Wertschöpfungsketten dienen.

F.R.A.N.Z. – Für Ressourcen, Agrarwirtschaft und Naturschutz mit Zukunft

Biologische Vielfalt ist eine wichtige Grundlage für intakte Ökosysteme und damit auch für die Landwirtschaft. Die weltweit wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten auf der einen und die Bewahrung der Artenvielfalt auf der anderen Seite führen häufig zu Zielkonflikten. Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) setzt hier an und entwickelt effiziente Naturschutzmaßnahmen und Bewirtschaftungskonzepte.
Hierzu erproben Naturschützer und Landwirte gemeinsam auf zehn typischen landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieben Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen und gleichzeitig praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig sind. Die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen werden auch über das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe hinaus kommuniziert und verbreitet. Um möglichst viele Landwirte für die Maßnahmen zu gewinnen, braucht es geeignete ordnungs- und förderrechtliche Rahmenbedingungen. Auch hier setzt F.R.A.N.Z. an und gibt Impulse in die Agrar- und Umweltpolitik.

Demonet-KleeLuzPlus

Luzerne und Klee sind wahre Alleskönner – vom Rind bis zum Regenwurm. In der Fütterung werden sie als Eiweißquelle oder Strukturzugabe genutzt, im Ackerbau zur Stickstofffixierung und zum Humusaufbau.
Mit neun institutionellen Partnern und über 70 konventionell sowie ökologisch wirtschaftenden Demonstrationsbetrieben wird von 2019 bis 2024 gemeinsam daran gearbeitet, die Potenziale kleinkörniger Leguminosen wie Klee und Luzerne aufzuzeigen. Die Ausdehnung von Anbau und Nutzung dieser heimischen Eiweißträger steht an erster Stelle.

Partnerbetrieb Naturschutz

Landwirte und Winzer gestalten die Kulturlandschaft und damit auch die Lebensräume von wild lebenden Tieren und Pflanzen. Bei ihnen liegt der Schlüssel für die dauerhafte Erhaltung der Lebensraum- und Artenvielfalt, die die rheinland-pfälzische Kulturlandschaft prägen und für die wir eine besondere Verantwortung tragen.
Ziel ist die Unterstützung und Förderung einer landwirtschaftlichen Produktionsstruktur, in der Naturschutz und Landwirtschaft langfristig als Partner Hand in Hand arbeiten.

Südzucker Blühstreifen – Förderung der Biodiversität

Die Landwirtschaft ist sehr eng mit der Biodiversität verbunden. Der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt ist eine wichtige Aufgabe und wir Landwirte können dabei mithelfen. Einen großen Beitrag können Blühmischungen leisten. Diese bieten Lebensraum und Nahrung sowie Rückzugsmöglichkeiten für Honigbienen, Schmetterlinge, Regenwürmer, Vögel und andere Tiere.

Feldhasenzählung

Die Besatzdichten des Feldhasen unterliegen seit den späten 1970er Jahren deutschlandweit starken Schwankungen. In einigen Regionen ist sogar bereits ein negativer Trend, d.h. ein Rückgang der Besätze, zu verzeichnen.
Eine sachliche Diskussion mit Grundeigentümern, Behörden und Interessensverbänden vor Ort setzt ein fundiertes Basiswissen über die Ökologie unseres Wildes voraus – wir Jäger müssen die Besatzdichten in unseren Revieren kennen. Um Aussagen über den Ist-Zustand treffen zu können, ist es wichtig, den Frühjahrs- und Herbstbesatz des Feldhasen genauestens zu ermitteln.
Die Kenntnis der Besatzdichten stellen zudem die Grundlage für die Ausgestaltung und die Bewertung der Maßnahmen im Rahmen des Wildschutzprogramm Feld & Wiese dar. Verlässliche Zahlen bilden das Fundament für eine zielorientierte Hege und eine nachhaltige Jagd des Niederwildes.

Wildschutzprogramm Feld & Wiese

Die Ziele des Wildschutzprogramms Feld und Wiese sind bedrohte Wildarten zu schützen, ihren Bestand zu sichern und zu mehren. Das Projekt fördert artenreiche Offenlandstrukturen als Lebensräume für Niederwildarten wie Feldhasen, Fasan und Rebhuhn. Auch Feldlerche, Kiebitz oder Feldhamster sowie Insekten, Reptilien, Amphibien und seltene Pflanzenarten profitieren davon. Der Maßnahmenkatalog des Wildschutzprogramms beinhaltet neben Monitoring auch Informationen und Schulungen für Landwirte und Landnutzer. Eine besondere Maßnahme stellt z. B. die Anlage von Käferwällen (sog. „beetle banks“) als Lebensraum für Insekten dar.

Weite-Reihe-Getreide mit blühender Untersaat

Mit dem Vorhaben soll der Weite-Reihe-Anbau von Getreide mit einer blühenden Untersaat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Landwirten und Partnern auf verschiedenen Standorten in Deutschland so erprobt werden, dass diese Form des Getreideanbaus eine praktikable und weitläufig anwendbare Produktionsform wird, mit der gezielt die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft gefördert wird.

ÄhrenGlück – Regionalkonzept

Das Regionalkonzept „ÄhrenGlück“ steht für Nachhaltigkeit, Liebe zu Natur und Heimat. Ins Leben gerufen von der Bindewald Mühle & Mälzerei, in Personalunion mit der Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz. ÄhrenGlück entspringt aus unserem tiefen Bewusstsein für Tradition, Umwelt und Qualität. Regionaler Getreideanbau und traditionelles Genuss-Handwerk machen hier gemeinsame Sache: Bäcker, Müller, Brauer, Mälzer und Landwirte – sie alle sind wie Glieder einer Kette, die eine große Idee umspannt: Regionale Qualität ist aller Ehren wert. Sie ist nachhaltig preiswert. Und ein fester Bestandteil unserer hiesigen Esskultur.

AMBITO – Mehr Vielfalt in Weinberglandschaften

AmBiTo ist ein deutschlandweites Projekt zur Stärkung der Biodiversität im Weinbau. Besetzt mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Weinbau, Nachhaltigkeitszertifizierung und Wissenschaft, werden regional und individuell angepasste Biodiversitäts-Maßnahmen gemeinsam mit den Winzerinnen und Winzern entwickelt, getestet und umgesetzt.

Erhaltung und Förderung von Ackerwildkräutern in Rheinland-Pfalz

Ziel des Projektes ist die Erfassung, Dokumentation und Klassifizierung der Ackerwildkrautflora in Rheinland-Pfalz. Ackerbauliche Bewirtschaftungsformen für Erhaltung und Förderung von Ackerwildkräutern sollen identifiziert und zusammen mit der Landwirtschaft ein Netz an Erhaltungsäckern und -kulturen in Rheinland-Pfalz angelegt werden. Zudem wird erprobt, wie Ackerwildkraut-Saatgut gewonnen und Ackerwildkräuter durch Initialpflanzungen oder Aussaat ausgebracht werden können. Vorschläge für eine Optimierung des Ackerwildkrautschutzes im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen sowie über produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen werden erarbeitet.

Feldhamsterland – gemeinsam für lebendige Felder

Letzte Vorkommen stärken, öffentliches Bewusstsein schaffen – dies sind die Hauptziele des bundesweiten Kooperationsprojekts. Durch gezielte Anpassung von Bewirtschaftungsmaßnahmen in verbliebenen Vorkommensgebieten des Feldhamsters in Rheinhessen sowie durch intensive Öffentlichkeitsarbeit soll in enger Zusammenarbeit mit Landwirten und Ehrenamtlichen das Aussterben der Art verhindert werden.

Pro Planet

Seit 2010 hat sich die REWE Group, neben vielen weiteren Nachhaltigkeitsaktivitäten, den Erhalt der Artenvielfalt auf die Fahne geschrieben und fördert im Rahmen des PRO PLANET – Labels Maßnahmen, die sich positiv auf wildlebende Tiere und Pflanzen in der Agrarlandschaft auswirken.
In einem im Jahr 2016 gestarteten zweijährigen Pilotprojekt, wurde der Grundstein für das jetzige Kartoffel-Projekt gelegt. In der Pilotphase wurden 31 Betriebe in den Kartoffel-Hauptanbauregionen Deutschlands beraten und vielfältige Maßnahmen umgesetzt. Das Projekt wurde zusätzlich auf Zwiebelbetriebe ausgeweitet. Im Jahr 2020 sind es bereits 67 teilnehmende Kartoffel- und Zwiebelbetriebe. In den kommenden Jahren soll die Anzahl teilnehmender Landwirte weiter ausgebaut werden.

Ackerwildkrautprojekt „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“

Das rheinische Modellprojekt zum Schutz bedrohter Ackerwildkräuter begann im Frühjahr 2010. Mit finanzieller Unterstützung der Bayer CropScience Deutschland GmbH wurden seltene Ackerwildkräuter naturraumspezifisch gesammelt, vermehrt und auf geeigneten Äckern in der Region ausgebracht, auf denen sie ursprünglich vorkamen.