Stiftung fördert Ausbildung von BaumwartInnen

Die KULA engagiert sich bei der Ausbildung von BaumwartInnen für Streuobstbäume

Das Kompetenzzentrum Gartenbau in Rheinbach, zugehörig zum Dienstleistungszentrum RLP, organisiert seit mehreren Jahren eine Baumwartausbildung für StreuobstbewirtschafterInnen.

Interessierte beschäftigen sich in bis zu acht zweitägigen Modulen intensiv mit verschiedenen Aspekten des Streuobstanbaus. Schwerpunkte sind dabei Pflanzung, Schnitt und Pflege von Obstbäumen, aber auch die Themen Naturschutz und Ökologie werden ausführlich behandelt.

Hier referierte unsere Mitarbeiterin Sabine Gehrlein über die zentrale Bedeutung der Streuobstwiesen für die heimische Flora und Fauna, die 2022 selbst diese Ausbildung absolviert hat.

Streuobstwiesen werden oft als „Hotspot der Artenvielfalt“ bezeichnet. Bis zu 5.000 Spezies können auf einer solchen Wiese vorkommen.

Das Besondere an diesem Biotoptyp ist die Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume auf engem Raum. Es gibt beschattete und sonnige Bereiche sowie verschiedene Obstbaumarten, oft mit unterschiedlichem Alter und Wuchs.

Obstbäume bilden im Vergleich zu Bäumen im Wald relativ früh Höhlen aus, die von zahlreichen heimischen Tieren als Lebensraum genutzt werden. Klassische Vertreter sind der Steinkauz, der Gartenrotschwanz und der Grünspecht. Aber nicht nur Vögel bewohnen diese Höhlen; auch Käfer, Hornissen, Fledermäuse oder Bilche (z.B. Gartenschläfer) nutzen die geschützten Räume als Unterschlupf oder zur Aufzucht ihrer Brut.

Ein im Zusammenhang mit Streuobstwiesen viel diskutiertes Thema ist der beste Zeitpunkt für die Mahd. Die Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL) empfiehlt die Mahd zur „Margeritenblüte“.

In den Agrar- und Umweltprogrammen in RLP sind hierfür feste Zeitpunkte benannt, die sich an der Brutzeit der Wiesenbrüter orientieren; meist der 15. Juni oder der 01. Juli.

Optimal ist, da sind sich die angehenden BaumwartInnen einig, eine abschnittsweise Mahd zu unterschiedlichen Zeitpunkten, die je nach Ziel, Standort und Witterung festzulegen sind. Eine regelmäßige späte Mahd fördert unerwünschte Arten, wie z.B. die orientalische Zackenschote, die Kanadische Goldrute oder das Jakobsgreiskraut.

Auch die KULA braucht die Unterstützung fachkundiger BaumwartInnen und konnte die Veranstaltung nutzen, um die Arbeit der Stiftung vorzustellen.
Die Ausbildungsteilnehmenden konnten ihre Artenkenntnis mit praktischen Bestimmungsübungen erweitern und ökologische Themen diskutieren.
Bei regem Austausch wurden wertvolle Kontakte geknüpft.

Streuobstwiese

Obstbaum mit Höhle als Lebensraum für verschiedene Vögel und Kleintiere

Menü