Gemeinsam für den Erhalt von Streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind wichtige Bestandteile einer nachhaltigen Kulturlandschaft. Früher boten sie landwirtschaftlichen Betrieben Raum für gesichertes Einkommen und für die dörfliche Bevölkerung waren sie eine wichtige Möglichkeit der Selbstversorgung. Heute steht oft, neben der Produktion von gesundem, regionalem Obst, die Funktion als Lebensraum für eine große Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten im Vordergrund.

Doch diese wertvollen Biotope gehen uns verloren! In den vergangenen 50 Jahren haben Streuobstflächen aufgrund des Strukturwandels von der Agrar- hin zur Industrienation (verbunden mit Plantagenanbau und Abholzung) etwa um die Hälfte abgenommen. Höchste Zeit also diese besorgniserregende Entwicklung aufzuhalten und diesen besonderen Lebensraum zu schützen!

Um gemeinsam auszuloten, wie Schritte hin zu diesem Ziel aussehen und ganz konkret bezogen auf die Weitersburger Streuobstwiesen Gestalt annehmen könnten, kamen dort Sabine Gehrlein von der Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz, Herr Klaus Ullenbruch, Lehrer für Biologie und Chemie an der Schönstätter Marienschule, und Herr Ernst Hens von der Weitersburger Initiative Streuobstwiesen (W.I.S.0.), zusammen.

Zum Einstieg ist nun ein Projekttag geplant, der im Rahmen des MINT-Tages der Schönstätter Marienschule Schule stattfinden soll.

Der MINT-Tag (bei dem MINT für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht) soll Interesse und Begeisterung für naturwissenschaftliches Arbeiten wecken. Er findet einmal im Jahr statt und hat sich inzwischen bundesweit etabliert.

In Weitersburg haben die Schülerinnen und Schüler dann die Gelegenheit spürbar nachzuvollziehen, wie sich die Funktion der Streuobstwiese in der Kulturlandschaft von damals bis heute gewandelt hat. Dabei können sie, u. a. in Gruppenprojekten, die auch heute noch zentrale Bedeutung der verbliebenen Streuobstbestände erkunden und vor Ort erleben – mittendrin statt nur dabei!

Nach der ersten Erprobung soll das Projekt alljährlich am MINT-Tag fortgeführt werden.

„Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Umweltbildung, deren Förderung ein erklärtes Ziel unserer Stiftung ist.“ So Sabine Gehrlein. Herr Klaus Ullenbruch erwartet höhere Lernerfolge durch Aktivitäten im echten Gelände und Herr Hens hofft, dass die Begeisterung für die Pflege der Streuobstwiesen als Funke überspringt und zu Nachwuchs bei W.I.S.O. führt.

Ein Projekt also bei dem alle Beteiligten gewinnen und bei dem die Streuobstwiese in neuem Rahmen eine mehr als verdiente Aufmerksamkeit erhält!

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.wiso-weitersburg.de

Klaus Ullenbruch und Sabine Gehrlein © Ernst Hens

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