Arbeitstreffen der Ministerien zu MoKo

Am 30. Juni 2023 waren die Staatssekretäre Andy Becht (Landwirtschaft) und Dr. Erwin Manz (Umwelt) auf Einladung des Vereins Donnersberger Landwirte für Naturschutz nach Münchweiler an der Alsenz gekommen. Ziel des Gesprächstermins war es, das Erreichte darzustellen, die Probleme im Projekt zu beleuchten und gemeinsam Lösungen zu suchen.

Am Treffen nahmen neben beiden Staatssekretären zahlreiche Mitarbeiter der Ministerien, des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, die Landtagsabgeordneten Jaqueline Rauschkolb und Lisett Stuppy, Vertreter des Landkreises, Landwirte des Projekts Modell Kooperative (MoKo) der Donnersberger Landwirte für Naturschutz unter dem Vorsitzenden Gerold Füge sowie die Geschäftsführung der MoKo, die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz, in Person Dr. Thomas Keller und Dieter Feldner teil.

Seit dem Gründungsjahr 2020 entwickelte sich die Modellkooperative stetig. Nahmen anfänglich 18 Betriebe teil und brachten 114 ha Vertragsfläche ein, zählt das Projekt aktuell bereits 55 Mitgliedsbetriebe mit einer Vertragsfläche von 1100 ha. In der Regionalisierung der Naturschutzmaßnahmen wird ein großer Pluspunkt für eine hohe Akzeptanz der Naturschutzmaßnahmen unter den Landwirten gesehen. „Es hat sich eine Gruppendynamik entwickelt, die uns zeigt, dies ist der richtige Weg“, bemerkte Füge. Ob Gewässerrandstreifen, Blühstreifen oder Vertragsnaturschutz Acker zum Erhalt von Ackerwildkräutern, Alternative Pflanzenschutzverfahren und Vertragsnaturschutz Grünland.

Laut Geschäftsführung bestehen allerdings auch Verbesserungsmöglichkeiten. Zum Beispiel bekommt die Verwaltung der MoKo keinen Zugang zum System der Flächenverwaltung des Landes, sodass der antragstellende Landwirt Mehrarbeit hat und diese Flächen zusätzlich an die MoKo melden muss. Mit Zugriffsoption auf die Flächenverwaltung würde diese Mehrbelastung für Landwirt und Kreisverwaltung wegfallen und die Vernetzung der Flächen könnte optimiert werden. Die Reduzierung von Transferkosten ab dem Jahr 2023 bedingt eine Mittelknappheit für das Weiterentwickeln von Naturschutzmaßnahmen. Als weitere Problemfelder wurden die fehlende Personalausstattung auf Projektebene sowie Bürokratie und Mehraufwand in den Verwaltungen angesprochen.

Staatssekretär Becht dankte den Landwirten für dieses tolle Engagement und die sichtbaren Erfolge der ersten Projektphase. „Ich bin überzeugt“, so Becht, „dass wir den kooperativen Ansatz trotz der skizzierten Anfangsschwierigkeiten gemeinsam landesweit zu einem Erfolgsmodell führen können.“ Auch deshalb verlängerte das Land die Projektlaufzeit bis Ende 2025.

Auch Dr. Erwin Manz dankte den Landwirten für ihre Initiative und die Zusammenarbeit. „Sie haben eine neue Qualität der Bewirtschaftung geschaffen. Hier schaut nicht jeder nur auf seine Flächen, sondern es wird gemeinsam versucht, einen Mehrwert für den Naturschutz zu erzielen.“

Bauern- und Winzerverbandspräsident Hartelt bedankte sich bei den Staatssekretären für das bisherige Engagement im Projekt. Gleichzeitig verwies er darauf, dass in einem vor wenigen Tagen gestarteten bundesweiten Ansatz die Erfahrungen dieser Kooperative mit den Erkenntnissen aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg weiterentwickelt werden. Auch hierbei sicherte das Land Rheinland-Pfalz seine Unterstützung zu.

Im Rahmen einer Feldbegehung konnten die Teilnehmer vor Ort diskutieren und die Umsetzung des Projekts auch hinsichtlich der Vernetzung der Vertragsflächen im Sinne des Naturschutzes mit eigenen Augen sehen.

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